- BionauT
- 7. Dezember 2020
1. offizieller Beitrag
- 7. Dezember 2020
Hallo Leute,
bei uns im Garten stehen in nächster Zukunft einige Arbeiten an und ich beschäftige mich gerade mit dem Thema Beton. Diesen würde ich gern selbst mischen und habe mich ein wenig zu den Klassen belesen(C16/20 C20/25 etc.) Sand und Zement Verhältnis. Wo ich allerdings noch nicht durchgestiegen bin, ist der Unterschied im Sand. Wie wirkt sich die Korngröße auf den Beton aus?
Ist zum Beispiel 0-16 Sand fester als der 0-8? Oder ist das nur eine Kostenfrage?
Ich bin gespannt auf eure Antworten. Vielen Dank
- 7. Dezember 2020
Zitat von BionauT
Ist zum Beispiel 0-16 Sand fester als der 0-8?
kann man nicht mal eben so beantworten . theoretisch ja .
nur ist betontechnologie schon ziemlich kompliziert .
wie immer im leben : kommt drauf an .
- 7. Dezember 2020
oh, jetzt müsste ich ins Bauingenieur-Grundstudium abtauchen... Damals haben wir Betonrezepturen berechnet...
Aus meiner Erinnerung: Das Größtkorn bemisst sich (maximal) nach dem Einsatzzweck. Also zum Beispiel auch nach dem Bewehrungsabstand und der Bauteilabmessung...
Hast Du ein filigranes Bauteil, kann das Größtkorn nicht so groß sein. Oder bei eng verlegter Bewehrung.
hast Du ein eher größer dimensioniertes Bauteil (zum Beispiel einen Staudamm), darf das Größtkorn gern etwas größer sein...
Nicht zu vergessen: die Festigkeit des Betons wird v.a. durch die Art des Zements bestimmt.
Der Zuschlag ist ja letztlich "Füllstoff".
Zuschlag ist auch preiswerter als Zement. Größtkorn spart damit Zement und Geld.
je kleiner das Größtkorn, desto mehr Zement brauchst Du, um die gleiche Festigkeit des Betons zu erreichen...
Also lautet die Antwort wie so oft: Es kommt drauf an!
- 7. Dezember 2020
Zitat von Alfons Fischer
Alles anzeigenoh, jetzt müsste ich ins Bauingenieur-Grundstudium abtauchen... Damals haben wir Betonrezepturen berechnet...
Aus meiner Erinnerung: Das Größtkorn bemisst sich (maximal) nach dem Einsatzzweck. Also zum Beispiel auch nach dem Bewehrungsabstand und der Bauteilabmessung...
Hast Du ein filigranes Bauteil, kann das Größtkorn nicht so groß sein. Oder bei eng verlegter Bewehrung.
hast Du ein eher größer dimensioniertes Bauteil (zum Beispiel einen Staudamm), darf das Größtkorn gern etwas größer sein...
Nicht zu vergessen: die Festigkeit des Betons wird v.a. durch die Art des Zements bestimmt.
Der Zuschlag ist ja letztlich "Füllstoff".
Zuschlag ist auch preiswerter als Zement. Größtkorn spart damit Zement und Geld.
je kleiner das Größtkorn, desto mehr Zement brauchst Du, um die gleiche Festigkeit des Betons zu erreichen...
Also lautet die Antwort wie so oft: Es kommt drauf an!
Oh, da bin ich zwar Laie, aber ich zweifle das an. Denn wenn der Zuschlagstoff 16er Korn ist, aber aus Gummi, ist die Stabilität bestimmt schlechter als bei Zuschlagstoff 32er Granit.
- 7. Dezember 2020
- Offizieller Beitrag
Zitat von chieff
Oh, da bin ich zwar Laie, aber ich zweifle das an. Denn wenn der Zuschlagstoff 16er Korn ist, aber aus Gummi, ist die Stabilität bestimmt schlechter als bei Zuschlagstoff 32er Granit.
Es ist aber grundsätzlich so. Der Zuschlag macht vor allem Masse.
- 8. Dezember 2020
Naja......der Zement ist vereinfacht dargestellt der Klebstoff im Beton. Wichtig ist aber auch der Aufbau der Gesamtsieblinie. D.h. wenn ich nur 8-16 er oder 16-32 mm Kies nehme dann habe ich zwischen den Steinen große Freiräume, die dann zum einen mit dem Zement aufgefüllt werden müssten und zum anderen verhindern, das ich ein gutes statisches Grundgerüst in die Körnung bekomme. Dazu kommen dann auch Dinge wie Fließfähigkeit. Ich brauche also auch nicht nur Kies, sondern auch Sand z.B. 0-2 in der Mischung und dann weiter 2-8 mm Kies und dann je nach Anfoderung größeres Korn. w/z-Wert , Zementgüte, Kornform des Kieses (gebrochen, rund, Splitt, etc.), etc........das spielt alles eine Rolle.
Das kann man nicht mal eben so einfach abhaken. Und je nachdem was damit gemacht werden soll, muss man auch an die Verarbeitbarkeit denken. Will ich den Beton in ein Loch kippen um ein Widerlager zu machen oder will ich Rasenkantensteine setzen und den Beton auch glattziehen können.
Da Du den Beton selbst mischen willst, gehe ich mal davon aus, das es nicht sonderlich viel sein wird. Also besser eine Fertigmischung im Sack kaufen oder sich den 1 m³ anliefern lassen. In Manchen Gegenden kann man sich sowas auch mit dem Anhänger aus dem Beton-Werk abholen.
Die genannten Sieblinien entsprechen dem was hier bei mir am Markt verarbeitet wird. Es gibt auch Gegenden, wo es z.B. Sand in 0-4 mm gibt.
Beton ist ein Sammelbegriff, wie Auto. Da kommt es auch darauf an, was man damit machen will.
Vielleicht verrät uns der TE ja, was er genau damit (dem Beton) vorhat, dann kann er auch zielgerichtetere Antworten bekommen.
- 8. Dezember 2020
Ja Beton ist nicht so einfach wie es aussieht....
Tipp: Wenn du nur ne geringe Menge brauchst dann nimm die Fertigmischung aus dem Baumarkt
ca 3 Euro für eine 25 kg Sack
2.5 bis 3 Liter Wasser dran und fertig ist ein prima Beton
Ich habe so kürzlich für eine Gartenmauer gemacht....
- 8. Dezember 2020
Zitat von chieff
Oh, da bin ich zwar Laie, aber ich zweifle das an. Denn wenn der Zuschlagstoff 16er Korn ist, aber aus Gummi, ist die Stabilität bestimmt schlechter als bei Zuschlagstoff 32er Granit.
na, dann bin ich mal auf Dein fachliches Essay zum Thema gespannt...
- 9. Dezember 2020
- Offizieller Beitrag
Zitat von chieff
Oh, da bin ich zwar Laie, aber ich zweifle das an. Denn wenn der Zuschlagstoff 16er Korn ist, aber aus Gummi, ist die Stabilität bestimmt schlechter als bei Zuschlagstoff 32er Granit.
Ich fand die Erläuterung von Alfons äußerst treffend und eigentlich sollte jeder verstehen was gemeint war.
Was genau zweifelst du denn an?
Im Übrigen widerspricht deine Aussage (auch wenn sie trotz der Abwegigkeit wahrscheinlich korrekt ist) nicht dem, was Alfons gesagt hat.
Im übrigen wäre auch 16er Granit (nicht GummI) weniger fest als 32er Granit Größtkorn, bei gleichem Massenanteil Zement.
Ich möchte es für den TE noch mal ganz einfach runterbrechen:
Je kleiner das Größtkorn, desto mehr Zement brauchst du. (Aber auch das hat Alfons eigentlich schon gesagt).
Im Kleinen Maßstab spielt es also nicht wirklich eine Rolle, und du kannst als Zuschlag nehmen was du da hast / was gut verarbeitbar ist.
Viel (!!!) entscheidener im "Selbstmischfall" als das Größtkorn sind andere Dinge, wie W/Z Wert, Durchmischung, Geeignetheit der Sieblinie..
Ich hab die letzten 4 Jahre so den einen oder anderen m³ Beton angemischt, und würde dazu raten für irgendwie statisch relevante Bauteile Transportbeton zu verwenden. Beton- oder Granitborde, Einzeiler, Zaunpfosten etc... da kann man ohne schlechtes Gewissen selbst ran.
Auch noch nen Pumpenschacht oder sowas.
So viele Pool-Selbstbauer mischen ihre Plörre zum Füllen der Schalsteine selbst an um ein paar € zu sparen und begreifen gar nicht, was sie da tun. Würde ich NIE machen, von der Arbeit mal abgesehen.
Ich kann diesen Fachartikel nur empfehlen, wenn man selbst Beton im kleinen Maßstand herstellen will.
Achja, nochwas: Innenrüttler ("Rüttelflasche") zum Verdichten ist Gold wert. Ausleihen oder auch kaufen, einfach Modelle für den Hausgebrauch gibts unter 50€ beim Chinamann... besser als stochern allemal!
- 9. Dezember 2020
Nein es ist nicht meine Aufgabe hier Betonfachleute zu verbessern
Daher hab ich auch gleich gesagt, das ich in diesem Thema Laie bin.
Ich hatte es im oberen Beispiel nicht auf die Größe abgesehen, sondern um die Stabilität des Füllmaterials / Zuschlagstoffes.
Ich bleibe aber dabei, das die Belastbarkeit des Zuschlagstoffes signifikanten EInfluß auf die Belastbarkeit der Betonmischung hat.
Das die Menge an Zement bei feiner Körnung mehr sein muss, hab ich mir selbst nochmal klargestellt.
Da hatte ich selbst einen Denkfehler, denn ich bin davon ausgegangen, rein aus der theorie raus, das größere Zuschlagstoffe, große Lücken erzeugen die mit Zement aufgefüllt werden müssen. Aber dabei vergessen, das es sich hierbei ja um die "maximale Größe" handel. Das schließt ja nicht aus das auch kleine Teile mit dabei sind. Somit ergänzen sich die Füllstoffteile selbst.
Zusätzlich, so mein Verständniss, ist die Oberfläche eines Größtkorn in Bezug auf das Volumen kleiner. Zermergelt man z.b. einen 32er Stein zu 1er, steigt die Oberflächengröße die der Zement binden/kleben muss.
Allerdings, in Bezug auf die Zuschlagstoffwahl, hab ich oben ja schon erwähnt ist das dabei entscheidend. Hab ich ein Füllmaterial das deutlich schwächer ist als der Zement, könnte man auch gleich Gasbzw Blähbeton nehmen.
Steinigt mich bitte nicht
- 9. Dezember 2020
doch, Du hast richtig erkannt: der Zuschlag muss eine gewisse Mindestfestigkeit haben.
Ich kann mich an einem Bericht aus dem Studium in den 1990ern erinnern, wo berichtet wurde, dass eine gewisse Sorte Kies mit geringerem E-Modul an einer BAB-Brücke zu deutlichen Durchbiegungen geführt hat...
So extrem wird es aber vermutlich fast nur bei hochbelasteten Konstruktionen mit großen Spannweiten.
- 9. Dezember 2020
Zitat von SirSydom
So viele Pool-Selbstbauer mischen ihre Plörre zum Füllen der Schalsteine selbst an um ein paar € zu sparen und begreifen gar nicht, was sie da tun. Würde ich NIE machen, von der Arbeit mal abgesehen.
Ich kann diesen Fachartikel nur empfehlen, wenn man selbst Beton im kleinen Maßstand herstellen will.
Achja, nochwas: Innenrüttler ("Rüttelflasche") zum Verdichten ist Gold wert. Ausleihen oder auch kaufen, einfach Modelle für den Hausgebrauch gibts unter 50€ beim Chinamann... besser als stochern allemal!
Naja, so pessimistisch würde ich das nicht sehen. Selbermischen ist durchaus machbar (das verlinkte Dokument war auch mir schon eine große Hilfe) und definitiv billiger als Transportbeton. Der kostet hier 130€ + Mindermengenzuschlag + MwSt. Die Tonne 0/8 oder 0/16 im Kieswerk um die Ecke 15,60€ und der Zement im Baumarkt 2,50€/Sack. Dann muss man natürlich noch genügend Manpower haben um den Beton aus dem Fahrmischer in kurzer Zeit zu verarbeiten, meist ist nur eine Viertelstunde Abladezeit includiert. Selbermischen geht gemütlich Schubkarre für Schubkarre. Einer mischt, einer fährt, einer baut ein.
- 9. Dezember 2020
- Offizieller Beitrag
Zitat von Schwarzwälder
... definitiv billiger als Transportbeton. Der kostet hier 130€ + Mindermengenzuschlag + MwSt. (Hier in B sind das 150 € brutto)
Die Tonne 0/8 oder 0/16 im Kieswerk um die Ecke 15,60€ und der Zement im Baumarkt 2,50€/Sack.
Und dann rechnen wir schnell und gaaaaanz grob zur Plausibilitätsprüfung:
500 kg Zement / 25 kg / Sack macht 20 Säcke * 2,5 € sind 50,- €
1.900 kg Zuschlag macht rd. 30,- €
100 kg Wasser sind preislich zu vernachlässigen.
Summasummarum kann man also 50 % oder 80 € einsparen, muss dafür aber 2,5 to Material mindestens zweimal händisch bewegen. Das macht 16 € / to. Ich würde anders sparen!
- 9. Dezember 2020
50% Ersparnis ist ja schon was. Mir hat das Selbstmischen und Betonieren jedenfalls immer viel Spaß gemacht.
- 9. Dezember 2020
- Offizieller Beitrag
Zitat von Schwarzwälder
Mir hat das Selbstmischen und Betonieren jedenfalls immer viel Spaß gemacht.
Also unter Spaß verstehe ich was anders !
Mit 3 Mann mag sein, dass es noch Spaß macht, aber alleine.. ich war da jedesmal total platt danach weil man ja auch unter Zeitdruck steht.
Wenns nicht anders geht, bei kleinen Mengen, wenn der Zuschlag ggf. eh vor Ort ist, gut.
Aber 8m³ fürn Pool selber mischen und dann noch lageweise, weilst es nicht in einem Zug schaffst, ne das ist Quatsch.
Zitat von Skeptiker
muss dafür aber 2,5 to Material mindestens zweimal händisch bewegen.
genau MINDESTENS! Alleine beim Zement.
im Baumarkt auf den Wagen
Vom Wagen ins Auto
vom auto in die Garage
von der garage zum platz wo der mischer steht
in den mischer
Und das mit 600kg (das war meine Menge während des Lockdowns) - ich konnte aus diversen Gründen nicht am Stück betonieren und 4x Transportbeton 0,5m³ wäre wahnsinn und Betonwerk hatte zu für Privat zum abholen.
gut, schritt 1+2 hab ich mir gespart und habs mitm stapler auf den hänger stellen lassen, das geht aber auch nicht immer.
Was hast du vor Schwarzwälder hab ich mit Pool ins Schwarze getroffen?!
- 9. Dezember 2020
- Offizieller Beitrag
Zitat von Schwarzwälder
50% Ersparnis ist ja schon was.
Klingt verlockend, Aber absolut geht es nur um rd. 80 € und wie hoch ist Dein Stundenlohn brutto / netto? Lohnt sich das wirklich bei Dir?
Zitat von Schwarzwälder
Mir hat das Selbstmischen und Betonieren jedenfalls immer viel Spaß gemacht.
Mir schon bei geringeren Mengen nicht. Zwei meiner Helfenden hatten hinterher vorübergehend behandlungsbedürftige gesundheitliche Probleme.
- 9. Dezember 2020
Spannbetonbrücke im Garten
Pool bisher noch nicht, kommt aber sicher in den nächsten Jahren.- 10. Dezember 2020
Ein 0,8 x 2,0 m Loch im Kellerboden wieder zu machen?
...ok ok, ich höre schon auf...
- 10. Dezember 2020
- Offizieller Beitrag
Zitat von Frau Maier
Ein 0,8 x 2,0 m Loch im Kellerboden wieder zu machen?
da reicht in der Breite sogar weniger!
aber den Verbau nicht vergessen, sonst liegen gar zwei drin ...
- 10. Dezember 2020
- Offizieller Beitrag
Off-Topic:
made my day
Aus eigener Erfahrung kann ich den Sir nur zustimmen. Wir haben auch beides hinter uns.
Nimm den fertigen Beton
- 10. Dezember 2020
- Offizieller Beitrag
Off-Topic:
made my day
Aus eigener Erfahrung kann ich den Sir nur zustimmen. Wir haben auch beides hinter uns.
Nimm den fertigen Beton
- 10. Dezember 2020
Zitat von Schwarzwälder
Spannbetonbrücke im Garten
Das wäre interessant. Keine Ahnung vom Betonmischen und dann noch Spannbeton
- 12. Dezember 2020
Hallo Leute, puh jetzt war ich ein paar Tage krank und ihr habt richtig in die Tasten gehauen. Erst mal vielen Dank. Vorweg, ich benötige den Beton nur für kleinere Sachen wie Einfassungen, Rabatten, kleine Mauerfundamente und Zaunpfosten. Die Antwort von Alfons war schon gut erklärt und aufschlussreich. Ist auch einleuchtend. Klar ist auch, dass wenn ich Ziegelreste in den Beton werfe, diese weniger stabil sind als Betonreste.
Mein Gedanke war, dass größeres Korn mehr Stabilität bedeutet. Dies ist dann aber scheinbar nicht so.
Besten Kank
- 12. Dezember 2020
- Offizieller Beitrag
Zitat von BionauT
Dies ist dann aber scheinbar nicht so.
Nein, nicht "scheinbar", sondern wenn, dann anscheinend, aber eben auch real!
- 12. Dezember 2020
- Offizieller Beitrag
Zitat von BionauT
Mein Gedanke war, dass größeres Korn mehr Stabilität bedeutet. Dies ist dann aber scheinbar nicht so.
Doch, ist so. Haben wir doch jetzt breit getreten. Mit der gleichen Menge Zement wird es stabiler, wenn das (Größt-)korn größer ist.
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